Goshin-Jitsu, die Kunst der Selbstverteidigung

In Japan ist der Begriff Jiu-Jitsu, Ju-Jitsu oder Ju-Jutsu (im japanischen haben diese Begriffe dieselbe Bedeutung. Alle drei Begriffe haben dasselbe Schriftzeichen) heute kaum bekannt. Dort wird als moderne Kampfkunst Goshin-Jitsu betrieben. Goshin-Jitsu ist eine moderne Form des Ju-Jitsu und wird auf Grundlagen der modernen Systeme betrieben. Wobei hier die Einschränkungen durch die Kampfregeln wegfallen. Innerhalb des Goshin-Jitsu erlernt ein Schüler zunächst Grundtechniken, bestehend aus Schlag- und Stoßtechniken sowie Tritt- und Beintechniken. Die Fallschule als Voraussetzung ist wichtig für ein verletzungsarmes Training. Weiter wird die Anwendung von Würfen, Hebeln und Festlegetechniken sowie die Verteidigung gegen Angriffe wie beispielsweise gegen Würgen, Handgelenk- und Kragenfassen, Schlag-, Tritt- und Waffenangriffe und Bodenkampf unterrichtet. Auch die allgemeine Fitness kommt nicht zu kurz.

Goshin-Jitsu beinhaltet die Anwendung von Hilfsmitteln zur Selbstverteidigung, z.B. den Kugelschreiber oder Schal, Gürtel, Jacke, Wurfgegenstände , Stuhl zum Abstand zu halten, sowie

Hanbo kurzer Stock 80-90 cm,

Kubotan bzw.Palmstick- kürzester Stock

Tonfa vielseitig einsetzbar, unverzichtbar bei Sicherheitspersonal.

Anwendung von Kyusho-Jitsu : Durch die Manipulation der Vitalpunkte bzw. Nervendruckpunkte durch Druck, Schlag reiben usw. werden Gleichgewichtsstörung, Bewusstlosigkeit und Immobilität eintreten.

 

Warum Goshin-Jitsu?

Gewalt kennt keine Regeln. Im Ernstfall steht Dir kein Kampfrichter zur Seite, der die Kontrahenten trennt, verwarnt oder sogar den Kampf abbricht. Beschränkt man sich auf ein einzelnes System oder lediglich auf eine Sport- oder Kampfkunstart, unterwirft man sich immer automatisch festgeschriebenen Regeln. Am deutlichsten wird dies nach einer Entwaffnungstechnik, oder bei Angriffen mit Messer, Pistole und Stock usw. Dies wird im Ernstfall fatale Folgen nach sich ziehen. Ebenso gibt es gerade in wettkampforientierte Kampfsysteme verbotene Schläge, Tritte, die nicht trainiert werden (einem gutem Wettkämpfer fehlt oft die Zeit, und bringt auch keinen Vorteil im Kampf) und dann im Ernstfall aber vom Angreifer angewendet werden. Ein weiterer Vorteil ist die Stilloffenheit. Vorkenntnisse aus den unterschiedlichsten Kampfkunst-Systemen können beibehalten und ausgebaut werden. So entwickelt jeder Goshin-Jitsuka seinen ganz eigenen Stil, der oft von langjähriger Erfahrung aus unterschiedlichen Systemen geprägt ist.
Goshin-Jitsu ist somit kein festgeschriebenes Konzept mit einem festgelegten und starren  Technik-Katalog, sondern vielmehr eine mit Leben erfüllte, dem stetigen Wandel unterworfene Form der Selbstverteidigung.

 

„Nimm an, was nützlich ist.

Lass weg, was unnütz ist.

Und füge das hinzu, was Dein Eigenes ist.“

(Bruce Lee, 1940 – 1973)